„Wir haben meine Kollegin Wiebke Esdar aus Bielefeld neu im Bundesvorstand platzieren können. So ist die Region OWL vollends und gestärkt innerhalb der Partei vertreten“, sagt die 32jährige stellvertretende NRWSPD-Vorsitzende. Das gebe Möglichkeiten, ostwestfälische Belange noch präsenter in die Partei zu tragen.

Zum Parteitagsbeschluss der ergebnisoffenen Gespräche mit der Union stellte Korkmaz klar, dass die SPD willens sei, alle Modelle, Verantwortung für das Land zu übernehmen, zu prüfen und dann von einem weiteren Parteitag und schließlich den SPD-Mitgliedern zur Entscheidung zu stellen. Sie hege jedoch arge Zweifel, ob Frau Merkel noch den Rückhalt in den eigenen Reihen habe, um einer neuen Regierung vorzustehen. „Wer innerhalb der Jamaika-Gespräche keine Vertrauensbasis zwischen den Parteien herstellen kann, öffentliche Streitigkeiten mit der Schwesterpartei aus Bayern nicht im Griff hat und die Loyalität der eigenen Mannschaft nicht genießt, geht nicht gestärkt in die anstehenden Gespräche“, erklärt Korkmaz. Die CDU agiere derzeit sowohl in Berlin als auch in OWL mehr als „Postensicherungs-Institution“, die um jeden Preis eine große Koalition wolle.

Jüngsten Bekundungen des CDU-Nachwuchses, die Union würde notfalls auch alleine regieren, wenn die Sozialdemokraten dann nicht mitmachen wollten, entgegnet Korkmaz gelassen und bekundete, dass sie sich gerne von Alleingängen der CDU überraschen lasse. Es sei schließlich nicht die SPD, die derzeit keinen Partner für einen gemeinsamen Weg fände. Ein reines „weiter so“ werde es aber mit der SPD nicht geben, versprach die Bundestagsabgeordnete, die wie ihre Partei die inhaltliche Auseinandersetzung der nächsten Tage und Wochen im Fokus sieht.