„Starke Eltern – Starke Kinder“, so lautet der Leitspruch, den sich die Mitarbeiterinnen des Kinderschutzbundes in Gütersloh auf die Fahne geschrieben haben. Am liebsten wäre es Burkhard Martin, Vorstand des Kinderschutzbundes, wenn die Kinderrechte endlich im Grundgesetz verankert würden. „Das ist noch ein langer Weg, mein Sohn war noch klein, als ich das erste Mal daran gedacht habe – dieses Jahr wird er 30.“, berichtete Martin der Gütersloher Bundestagsabgeordneten Elvan Korkmaz bei ihrem Besuch der Geschäftsstelle in der Gütersloher Marienstraße.
Die SPD-Politikerin war gemeinsam mit dem jugendpolitischen Sprecher der SPD-Ratsfraktion Volker Richter vor Ort, um über das ‚Starke-Familien-Gesetz‘ der SPD-Minister Giffey und Heil zu sprechen. Das Gesetz wurde am 21. März im Bundestag beschlossen und soll sowohl den Kinderzuschlag, als auch das Bildungs- und Teilhabepaket neu regeln. „Mit dem Gesetz greifen wir den Leitspruch des Kinderschutzbundes auf, denn wir stärken Familien um Kindern mehr Teilhabe zu ermöglichen“, so Elvan Korkmaz. Ab Juli wird der Kinderzuschlags auf 185€ erhöht, durch Verbesserungen des Bildungs- und Teilhabepakets werden Schülerbeförderung und Mittagessen in Kita und Schule kostenfrei. Auch die Teilhabe im sportlichen, kulturellen und musischen Bereich wird verstärkt, um mehr Kindern ein Zugang zu Lernförderung zu gewähren.
Für das Team rund um Bettina Flohr, die Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes in Gütersloh, gibt es jedoch noch mehr Handlungsbedarf um die Teilhabe von Kinder aus finanziell schwächeren Familien zu stärken. Eine Möglichkeit wäre es, sprachliche, musikalische und sportliche Fähigkeiten zu fördern, indem es den ‚gebundenen Ganztag‘ gäbe. „Spielerisch miteinander Sport machen, musizieren und dabei lernen würde viele Kinder, gerade mit Migrationshintergrund stärken“, so Flohr.
„Natürlich ist das Gesetz nur ein erster Schritt im Kampf gegen Kinderarmut“, sind sich Korkmaz und Richter einig. Die SPD habe mit der Kindergrundsicherung bereits einen weiteren Vorschlag unterbreitet, für den die politischen Mehrheiten gefunden werden müssen.