SPD-Kreisfraktionsvorsitzende Ursula Ecks (rechts) gratuliert Elvan Korkmaz zu einem herausragenden Wahlergebnis.

SPD-Kreisfraktionsvorsitzende Ursula Ecks (rechts) gratuliert Elvan Korkmaz zu einem herausragenden Wahlergebnis.

Das Votum für die 28-Jährige fiel überzeugend aus: 92 der 96 anwesenden Delegierten sprachen sich bei nur einer Gegenstimme und drei Enthaltungen für die Diplom-Verwaltungswirtin aus.

Danach gab’s Süßes für die Genossen: Elvan Korkmaz, die bei der Stadt Bielefeld im Projektmanagement »Stadtentwicklung« mitarbeitet, verteilte rot-weiße Smarties an den Tischen. »Erfrischend, kämpferisch und überzeugend« findet der Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Hans Feuß die künftige Konkurrentin des amtierenden Landrats Sven-Georg Adenauer (CDU). Sie sei »ein Glücksfall« für die Partei.

Allerdings geht die ledige Elvan Korkmaz (»Ich bin ein glücklicher Single«) nur als Außenseiterin in das Wahlkampfrennen. »Das sehe ich aber anders«, protestiert sie sofort und fügt an: »Dass Herr Adenauer schon seit 15 Jahren als Landrat am Drücker ist, heißt doch nichts. Außerdem kann er im Gegensatz zu uns seine politischen Aufgaben nicht definieren.«

Trotz ihrer türkischen Wurzeln sieht sich die neue SPD-Hoffnungsträgerin als »waschechte Westfälin«, die in ihrer Freizeit gern liest, sich im Fitnessstudio fit hält und oft Städtereisen unternimmt. Sie stehe voll und ganz hinter dem am Samstag von den Delegierten verabschiedeten Wahlprogramm unter dem Motto »Zukunftskreis Gütersloh«. So setzt sie sich unter anderem für einen »familienfreundlichen Kreis« ein – die Politik müsse für mehr Kita-Plätze sorgen, statt sich auf private Anbieter zu verlassen. Zudem müsste den Jugendlichen eine Perspektive auf dem Arbeitsmarkt aufgezeigt werden: »Es ist unsere Aufgabe, den Brückenschlag zwischen Jung und Alt zu finden.«

Elvan Korkmaz plädiert auch für einen Arbeitsmarkt, der allen Arbeitnehmern gerecht werden sollte. Es sei ein Skandal, dass sich die Zahl der Langzeitarbeitslosen »verhärtet« habe. Weitere Themen sind Chancengleichheit für alle Schüler, Natur- und Landschaftsschutz, kreative Flächennutzung für erneuerbare Energien und Modernisierung des Straßen- und Radwegenetzes im Kreis.

Der heimischen Wirtschaft, so räumt Korkmaz ein, gehe es zwar gut. Auf diesen Lorbeeren indes könne sich die CDU nicht ausruhen; deshalb trete die SPD für einen zukunftsstarken Kreis ein. »Wenn wir alle an einem Strang ziehen, werden wir am 25. Mai erfolgreich sein«, erntete Elvan Korkmaz donnernden Genossen-Applaus für ihr kämpferisches Schlusswort.