Erst vor wenigen Tagen hat sich Elvan Korkmaz dazu entschieden, die Kreisverwaltung übernehmen zu wollen. Am 25. Mai tritt sie deshalb in Direktwahl gegen Sven-Georg Adenauer an.

Erst vor wenigen Tagen hat sich Elvan Korkmaz dazu entschieden, die Kreisverwaltung übernehmen zu wollen. Am 25. Mai tritt sie deshalb in Direktwahl gegen Sven-Georg Adenauer an. Foto: Borgmeier

SPD-Kreisvorsitzender Hans Feuß (61), Geschäftsführerin Ann-Katrin Brambrink (41) sowie die Kreisfraktionsvorsitzende Ulla Ecks (63) und ihr Stellvertreter Klaus Tönshoff (63) stellten die Genossin mit türkischen Wurzeln gestern während eines Pressegespräches im »Bankery« am Gütersloher Kolbeplatz vor. »Bei Elvan Korkmaz handelt es sich um eine Kandidatin mit erstklassigem Profil«, sagte Feuß, der die SPD im Düsseldorfer Landtag vertritt.

Junge Leute im Kreisgebiet will sie für Politik begeistern und in Verantwortung bringen, das Beschäftigungsniveau möchte sie auf hohem Niveau halten, den Klimaschutz ausbauen und den Strukturwandel in Schulen fördern: Korkmaz weiß, was sie will, doch noch nicht alles gab sie preis: »Die thematischen Feinheiten für den Wahlkampf besprechen wir derzeit«, sagte Korkmaz, die 2005 ihr Abitur am Städtischen Gymnasium ablegte und als Projektmanagerin in Bielefeld tätig ist.

Konkrete Defizite in der Amtsführung Adenauers wusste Elvan Korkmaz, die zurzeit an der Fern-Universität Hagen Wirtschaftswissenschaften studiert, gestern nicht zu benennen, stattdessen meinte sie: »Vieles läuft gut im Kreis, doch ich möchte frischen Wind hineinbringen.« Dafür will sich die junge Frau, deren Großeltern in den 1960er Jahren aus der Türkei nach Gütersloh kamen, von ihrer bisherigen Position als Projektmanagerin freistellen lassen. »Ich werde mich voll auf den Wahlkampf konzentrieren und viele Hände schütteln«, zeigte sich Korkmaz selbstbewusst.

Zu den Erfolgsaussichten ihrer Kandidatur im christdemokratisch geprägten Kreisgebiet meinte Hans Feuß: »Die Landratswahl ist eine Persönlichkeitswahl, und da sind wir jetzt sehr gut aufgestellt.« Korkmaz selbst schätzt ihre Chancen »erstmal gut« ein und verspricht: »Es wird ein intensiver Wahlkampf.«

Dass vieles gut sei im Kreis, stimme zwar, sagte Fraktionsvorsitzende Ulla Ecks, doch das sei weniger auf Landrat Adenauer zurückzuführen, »sondern vielmehr auf all die fleißigen Arbeitnehmer in unserer Region«, fügte Klaus Tönshoff hinzu. »Adenauer sonnt sich im Glanze der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit unseres Kreises«, stichelte Tönshoff weiter.

Elvan Korkmaz, die erst seit 2011 der Partei angehört und sich bereits im Teenageralter ehrenamtlich einsetzte, wird sich am Mittwoch, 15. Januar, auf der SPD-Kreisvorstandssitzung sowie vier Wochen später auf der Delegiertenkonferenz präsentieren. Dann sollen auch ihr Wahlkampfteam sowie das Wahlkampfprogramm feststehen.