Zuvor hatte Korkmaz in einer kämpferischen Rede selbstbewusst aufgezeigt, mit welchen Themen, Schwerpunkten und Initiativen sie das Amt ausfüllen will. „Die ganze Gesellschaft soll von der guten wirtschaftlichen Lage des Kreises Gütersloh profitieren“, betonte sie, andere Akzente als der jetzige Amtsinhaber Sven-Georg Adenauer (CDU) setzen zu wollen. Im Übrigen müsse der Kreis seine Vorzüge besser darstellen und nutzen, erklärte sie. „Ich will nichts versprechen, was ich nicht halten kann, aber gemeinsam haben wir die Zukunft im Blick.“ Worte, für die die knapp 100 Delegierten ihre neue Front-Frau mit stehenden Ovationen feierten.
Einstimmig verabschiedet wurde das Wahlprogramm zur Kommunalwahl, das Ursula Ecks, die SPD-Fraktionsvorsitzende im Kreistag Gütersloh, detailliert vorstellte. „Lasst uns heute durchstarten“, rief sie ihren Parteifreunden zu. Wohl wissend, dass es im Vorfeld zu kontroversen Diskussionen um die Besetzung der Reserveliste gekommen war, hatte der heimische SPD-Chef Hans Feuß in seiner Begrüßung bewusst an die Solidarität als einen der Grundwerte der SPD erinnert. Dazu hatte er ein Wort des aus Isselhorst stammenden nordrheinwestfälischen Arbeits- und Sozialministers, Guntram Schneider, mitgebracht: „Solidarität hat eine kleine Schwester, die Disziplin.“
Schnell abgehandelt waren formale Tagesordnungspunkte, darunter die Wahl des Präsidiums mit Thorsten Klute, Ulrike Sommer und Hans Feuß, die Wahl der Schriftführerin (Ann Kathrin Brambrink), der Zählkommissionen bis hin zu den Delegierten zur Abgabe einer eidesstattlichen Versicherung und die Benennung einer Vertrauensperson. Danach ging es in medias res: die Wahlvorschläge, Vorstellung und anschließende Wahl der Kandidatinnen und Kandidaten für die Wahlkreise 101 bis 130. Alle Bewerber wurden ohne Aussprache mit großer Mehrheit gewählt.