Nachdem Fahrverbote in ersten Städten möglich sind und der Vorschlag des Bundesumweltministeriums, in fünf Städten mit hohen Feinstaubkonzentrationen den kostenlosen Nahverkehr zu testen, nicht angenommen wurde, bringt die Bundestagsabgeordnete und Verkehrspolitikerin Elvan Korkmaz andere Testregionen ins Spiel. „Bei dem vorgeschlagenen Versuch gehe es nicht um eine finale Entscheidung, den Nahverkehr dauerhaft gratis anzubieten. Es geht darum, zu lernen, welchen Effekt ein kostenfreier Betrieb auf Nutzung und Feinstaubbelastung in einer Region habe“, erklärte Korkmaz. „Wenn wir das nicht mal wie andere Städte in Europa ausprobieren, werden wir immer wie Blinde von der Farbe reden“, betonte die stellvertretende NRWSPD-Vorsitzende.

Eine Diskussion ob die mittlerweile enorme indirekte Bezuschussung eines Autos aus Steuergeldern für Parkplätze, Verkehrswege und Infrastruktur dauerhaft sinnvoller sei, als in Schienen- und Nahverkehr zu investieren, sei laut Korkmaz zumindest fraglich. Fahrverbote und Zwangsstilllegungen tragen Probleme lediglich auf dem Rücken der Verbraucher aus. Hardwarenachrüstungen entsprechend des Verursacherprinzips auf der einen Seite, aber auch das Ausprobieren von neuen Verkehrsformen hält Korkmaz für unumgänglich.