Am Donnerstagabend hat der Deutsche Bundestag die Reform der Psychotherapeutenausbildung beschlossen. „Ein wichtiger, überfälliger Schritt mit kompletter Neuaufstellung der Ausbildung und vielen Verbesserungen für die Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen“, sagt die Gütersloher SPD-Bundestagsabgeordnete Elvan Korkmaz. Von Fachverbänden wird das neue Gesetz begrüßt, denn der Bedarf nach Psychotherapeutinnen und -therapeuten steigt. Lange Wartezeiten auf einen Therapieplatz sind die Regel. „Nach vielen Jahren und zwei Anläufen, in dieser und in der letzten Wahlperiode, hat es jetzt endlich auf Druck der SPD geklappt“, freut sich Elvan Korkmaz.

Künftig führt ein neuer, eigenständiger Studiengang Psychotherapie zu Masterabschluss und Approbation als Psychotherapeutin oder Psychotherapeut. Ein Umweg über das Psychologie- oder Pädagogikstudium ist nicht mehr nötig und möglich. Außerdem wird sich auf Drängen der SPD die Vergütung während der Ausbildungsphase verbessern. Mindestens 1.000 Euro erhalten künftig angehende Psychotherapeutinnen und -therapeuten während der stationären Phase erhalten. In der ambulanten Ausbildung werden sie zu mindestens 40 Prozent an den Erlösen der Ausbildungsinstitute aus den Therapievergütungen beteiligt.

Außerdem beauftragt der Bundestag den Gemeinsamen Bundesausschuss, das höchste Gremium der Selbstverwaltung des Gesundheitswesens, eine Richtlinie zu erarbeiten, um ein umfassendes Versorgungsangebot für Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen zu gewährleisten.