Dass Argument, dass man in Gütersloh abends aus dem Kino nicht mehr mit dem Bus nach Hause käme, wird häufig mit dem Verweis auf abendlich angebotene Sonderformen des öffentlichen Nahverkehrs abgetan. „So reibungslos wie angepriesen läuft es aber scheinbar nicht“, berichtet Bundestagsabgeordnete und Verkehrsausschussmitglied Elvan Korkmaz. Probleme mit Kindersitzen, umständliche telefonische Reservierungsprozesse, unzuverlässige Fahrer und nicht bereitgestellte Plätze der eingesetzten Linien- und Sammeltaxen seien die Hauptkritikpunkte.
Korkmaz hat die Anfragen und Beschwerden, die sie aus der Bevölkerung zu dem Thema erreicht haben, gesammelt und an die SPD-Ratsfraktion übergeben. „Wir wollen gemeinsam von der Verwaltung Antworten auf die Fragen der Bürgerinnen und Bürger, aber natürlich auch eine Perspektive, wie der ÖPNV perspektivisch in Gütersloh aufgestellt sein soll“, erklärt die 32-jährige Abgeordnete. Vor dem Hintergrund der Diskussionen über Diesel-Fahrverbote oder den kostenlosen Nahverkehr seien solche Grundsatzfragen aktueller und berechtigter denn je. In Gütersloh scheint diese Entwicklung aber noch nicht angekommen zu sein. In der Dalkestadt zahlt nämlich eine vierköpfige Familie für ihre abendliche Fahrt im Anrufsammeltaxi stolze 19,60 Euro.