Lieber Markus, in der vergangenen Woche ist nach langem Ringen endlich der Antrag „Soziale Innovationen stärker fördern und Potenziale effizienter nutzen“ durch den Bundestag gegangen. Was sind denn die Punkte die dich am meisten freuen?

Der Antrag selbst ist ein echter Meilenstein. Drei wichtige Punkte sind z.B. die Erarbeitung einer ressortübergreifenden Strategie, die Entwicklung einer Definition sowie ein Programm zum Aufbau Sozialer Innovationszentren. Hier das Statement https://www.send-ev.de/2020-05-29_bundestag-beschließt-antrag-zur-förderung-von-sozialen-innovationen 

Durch Corona hatten Sozialunternehmer ja Ihren „großen Moment“: Der Hackathon #wirvsvirus hat gezeigt, was möglich sein kann und überraschenderweise wurde auch die Finanzierung einiger Projekte geregelt. Ist diese Art von Beteiligung ein echtes Zukunftsmodell?

Ich sehe @WirVsVirus als Prototypen für gemeinschaftliche Problemlösungsprozesse. Wichtig ist die Verbindung mit dem Umsetzungsprogramm. Die besten Ideen sind nichts wert, wenn sie nicht auf der Straße landen! Hierfür brauchen wir auch verlässlichere Finanzierungsinstrumente!

Der eben angesprochene Antrag ist sicher nur ein Anfang und ich merke auch, dass noch sehr viel erklärt und viele Brücken gebaut werden müssen. Was kann denn die Politik im nächsten Schritt tun?

Da stimme ich dir zu. Ich denke die Brücken können nur durch einen intensiven Dialog entstehen. Wenn du magst, können wir gerne gemeinsam eine Tour der Bundestagsabgeordneten durch das Berliner Social Entrepreneurship Ökosystem anschieben!?

Du sagst immer Sozialunternehmer gehören eigentlich zu den ältesten Verbündeten der SPD. Was kann denn die alte Tante vom „Mindset“ der Sozialunternehmer lernen?

Die SPD war treibende politische Kraft vieler Sozialer Innovationen nach der Industriellen Revolution: Gewerkschaften, Sozialversicherung, Wohlfahrt… In der aktuellen Umbruchphase brauchen wir wieder den Mut zukunftsweisenden Lösungen passende Ermöglichungsräume zu verschaffen!