In Münster bestand damals der gemeinsame politische Wille, allen Schülern allgemeinbildender Schulen ein weitreichendes Ticketangebot, auch für nachmittags, abends und an Sonn- und Feiertagen zu bieten. Nach intensiver Marktforschung mit Befragungen und einem zügig entwickelten Marketing – und Kommunikationskonzept wurde aus dem „Schülerticket“ die heutige goCard entwickelt. Nach der Anfangsphase kostet die goCard inzwischen 10,90 Euro im Monat für freifahrtberechtigte Schüler mit und 20,90 € für Schüler ohne Berechtigung als sogenannte Selbstzahler. Bei den Münsteraner Verkehrsunternehmen sind aktuell über 9.400 Berechtigte und über 3.000 Selbstzahler registriert. Möglichweise aufgrund der räumlichen Verdichtung in der Stadt werden die Mehrkosten für das umfassende Mobilitätsangebot für Schüler komplett aus den goCard-Erlösen und aus den Mitteln der Schulträgererstattung gedeckt. Bei der Preisbildung werden soziale Aspekte wie die Berechtigung für ein Sozialticket und mehrere schulpflichtige Geschwister in einer Familie berücksichtigt. Elvan Korkmaz und Klaus Tönshoff denken auch an die Klimaschutzziele für den Kreis: „Wenn das „Mama-Taxi“ nachmittags und abends stehen bleiben kann, hilft das auch, die Klimaschutzziele einer Kommune zu erreichen.“ Im Befragungszeitraum 2009 war der Anteil der unter 17-Jährigen Pkw-Nutzer (Selbstfahrer, Mitfahrer) im Freizeitverkehr um 70 Prozent höher als der Anteil der Nutzer von Bus und Bahn. Liane Fülling, SPD-Fraktionsvorsitzende: „Die Münsteraner goCard ist ein attraktives Beispiel, wie der Mobilitätsbedarf von Schülern kostengünstig bedient werden kann. Wir werden uns noch weitere Beispiele in NRW ansehen, um dann in den Beratungen für den Kreis Gütersloh die beste Lösung finden zu können.“