Kirsten Lühmann, verkehrspolitische Sprecherin; Elvan Korkmaz, zuständige Berichterstatterin der SPD-Bundestagsfraktion:
Auf einer über zwei Kilometer langen Strecke bei Laatzen südlich von Hannover gibt es erstmals durch eine automatisierte Kontrolle eine Messung der Durchschnittsgeschwindigkeit. Mit dem heutigen Tag müssen somit Autofahrende in Deutschland damit rechnen, in die sogenannte Section Control zu geraten und dass entsprechende Tempoverstöße auf dieser Grundlage geahndet werden. In den letzten vier Wochen wurde das System bereits im Probelauf getestet und ist nun scharf gestellt.
„2017 starben bei Verkehrsunfällen auf deutschen Landstraßen 1.795 Menschen. Häufige Unfallursache ist überhöhte Geschwindigkeit. Nur durch regelmäßige Kontrollen steigt der Druck, sich an die Regeln zu halten. Deshalb ist Section Control ein wichtiges Instrument, um auch über längere Strecken die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Der Testlauf in Laatzen ist der erste deutschlandweit seiner Art. In vielen europäischen Nachbarländern gehört Section Control hingegen schon zum Alltag im Straßenverkehr.
Es ist gut, dass nach einem sehr langen Vorlauf nun die offenen Fragen unter anderem beim Datenschutz gelöst werden konnten und die Durchschnittsgeschwindigkeitskontrolle nun wirklich in der Praxis erprobt werden kann. Bisherige Erfahrungen mit dieser Technik im Ausland zeigen, dass der Verkehr über die Strecke der Kontrolle hinweg deutlich gemäßigt wird und so auch Unfälle vermieden werden können. Nach Ablauf des Testlaufs im Sommer 2020 sollte auf Grundlage der Ergebnisse eine möglichst schnelle Ausweitung ermöglicht werden.“