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Rückenwind für die Grundrente

Der Vorschlag mit dem sich die Große Koalition beschäftigt sieht vor, dass jeder der jahrzehntelang in die Rentenversicherung eingezahlt hat,  über eine Rente verfügen soll, die im Normalfall das Auskommen im Alter sichert. „Die Grundrente ohne Bedürftigkeitsprüfung ist ein wichtiger Schritt, um die verdeckte Armut im Alter zu beseitigen. Sie erreicht auch die Menschen, die aus Scham oder Unwissenheit ihren Anspruch auf Grundsicherung im Alter nicht wahrnehmen“ meint Julia Stegt Kreisgruppengeschäftsführerin des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, die sich hinsichtlich der vorausgesetzten Beitragsjahre für die Grundrente für eine sozialverträgliche Lösung ab 25 Jahren einsetzt. Die Einführung einer Grundrente begrüßte auch der Vorstandsvorsitzende des DRK Gütersloh Dennis Schwoch, der jedoch auch einwendete, dass der etwaig errechnete Grundrentenzuschlag im Ergebnis immer noch zu gering sei.

Die Grundrente soll den Auftrag aus dem Koalitionsvertrag umsetzen: Nach Jahrzehnten der Arbeit, Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen soll jeder am Ende besser dastehen, als hätte er keine oder nur kurzzeitig Beiträge geleistet. Caritas Vorstand Volker Brüggenjürgen zeigte sich erfreut über die Vorschläge der SPD zur Grundrente und auch über das darüber hinausgehende Sozialstaatspapier und entgegnete der Bundestagsabgeordnete „Sozialpolitik wieder ins Zentrum der politischen Diskussion zu rücken – das ist der richtige Weg“.

Von der Grundrente werden 3 bis 4 Millionen Menschen profitieren können, ein großer Anteil davon sind Frauen. Da bei der Anerkennung von Lebensleistung nicht zwischen heutigen und künftigen Rentnerinnen und Rentnern unterschieden werden kann, gelten die Regelungen für alle. Jürgen Jentsch, Vorsitzender des AWO Kreisverbandes Gütersloh e.V. sowie Vorsitzender des Seniorenbeirats sieht in der fehlenden Anerkennung und der geringen Rentenzahlungen trotz hart erarbeiteter Rentenpunkte „eine von vielen Ursachen von Politikverdrossenheit“ und fordert seine Partei, für die er von 1995 bis 2005 im nordrhein-westfälischen Landtag saß, beim Thema Grundrente hart zu bleiben.

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